Das Centre juridique franco-allemand (CJFA), die Juristische Fakultät der Universität des Saarlandes und die Université de Montréal haben für 2021 eine neue Partnerschaft vereinbart. Vor diesem Hintergrund wurden nun zwei Studierende – Riad Sadki und William Nick Strebert – nach Montréal entsendet, um die trinationale Zusammenarbeit mit Leben zu füllen. Nach dem Abschluss des deutsch-französischen Grundstudiums an der Université de Lorraine widmen sie sich nun ihrer Schwerpunktbereichsausbildung. Der französische Schwerpunkt ist als Besonderheit der juristischen Ausbildung an der Universität des Saarlandes hervorzuheben. Im Rahmen des Mitacs Globallink-Programms fertigen die Studierende ihre Seminararbeit in Montréal, Québec an. Dieses Programm richtet sich an Absolventen des ersten Universitätszyklus, denen es ermöglicht wird, unter der Aufsicht kanadischer Professoren an juristischen Themen zu forschen. Die Finanzierung übernahm einerseits das saarländische Justizministerium andererseits die Mitacs-Stiftung. Die Professoren Pascale Dufour sowie Cathérine Piche begleiten die Studierenden bei ihren Recherchen. Letztere wurde seit ihrer Ernennung an den obersten Gerichtshof in Québec von Herrn Prof. Pierre Larouche ersetzt.
Vor Ort setzt sich Riad Sadki eingehend mit dem Prinzip der Rechtssicherheit sowie deren Umsetzung in den verschiedenen Jurisdiktionen auseinander. William Nick Strebert beschäftigt sich seinerseits mit Fragestellungen des Investorenschutzes und der Schiedsgerichtsbarkeit, welche das 2017 beschlossene Umfassende Wirtschafts- und Handelsabkommen (CETA) aufwirft. Überdies erhalten die Studierende erste Einblicke in das kanadische Recht und müssen sich erstmals mit den Rechtssystem des Common Law auseinandersetzen. Herauszustellen ist insbesondere die Teilnahme an der Einweihung einer traditionellen Wandmalerei anlässlich des kanadischen Tages der Wahrheit und Versöhnung mit den Ureinwohnern. Letztere gaben den saarländischen Studierenden einen Einblick in ihre Kultur und Bräuche. Dieser Aufenthalt weitet den Blick der Studierenden und sie kehren mit einer fundierten Perspektive auf das deutsche sowie französische Recht zurück, das sie in ihrem weiteren Werdegang fruchtbar machen können.